Das Jandia-Projekt


Der Film schaffte es mit höchsten Auszeichnungen bis zu den Deutschen Filmfestspielen und erhielt dort den BDFA-Filmpreis 2008.

 

Die Laudatio:

„Das Jandia-Projekt“ von Klaus Werner Voß (Dortmund)

Begründung:

Trotz einer eher dürftigen Quellenlage gelingt dem Autor ein spannendes Feature im Geiste des investigativen Journalismus. Saubere Recherche verbindet sich mit eindrucksvollen Bildern und Animationen zu einer zeithistorischen Reportage und zugleich zu einem großartigen Landschaftsportrait dieser Insel.

Der Autor stellt eine Frage, die ihren Ursprung im Dritten Reich hat und bis heute nicht beantwortet ist: Wer waren die Drahtzieher dieses Projekts auf Fuerteventura?

(Laudator: Werner Kurz/Hanau)

Auszüge aus dem Filmtext:

100 Kilometer westlich der Küste von Süd- Marokko liegen die Kanarischen Inseln. Angefangen mit EL Hierro, La Palma, La Gomera, Teneriffa, Grand Canaria, Lanzarote, bis hin zu Fuerteventura. Sie ist die zweitgrößte dieser Inselgruppe. Verkarstet, trocken und fast ohne Vegetation.

 

Die zahlreichen Besucher lieben das beständige Klima, die kilometerlangen Sand- strände und den ewigen Wind. Darüber hinaus gibt es von dieser Insel kaum etwas zu berichten...

... wären da nicht die Vorkommnisse aus der jüngeren Vergangenheit, die aufhorchen lassen...

Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts ist das südliche Fuerteventura, die Halbinsel Jandia, noch nicht erschlossen. 150 Einwohner auf rund 230 Quadratkilometer werden gezählt. Nicht einmal Schotterwege verbinden die wenigen kleinen Ansiedlungen. Ein kleines Fischerdorf an der Südspitze gibt es: Morro Jable

 

In dieser Zeit - etwa 1933 – kommt ein Deutscher Namens Gustav Winter auf die Insel. Sein großes Interesse gilt gerade diesem unwirtlichen Teil des Eilandes. Er erwägt hier eine Zement- und später eine Fischfabrik errichten zu lassen.

 

Am 17. Juli 1937 unterschreibt der 44-jährige Winter einen Pachtvertrag für die gesamte Halbinsel Jandia. Noch im selben Jahr fährt er nach Berlin.

 

Erst ein Jahr später, im Juli 1938, kommt Gustav Winter mit einer kleinen Gruppe von Experten, an Bord der „Richard Ohlrogge“, wieder nach Jandia zurück, um das Land zu vermessen, Fotos zu machen und Karten zeichnen zu lassen.

 

Was passierte aber von Juli 1937 bis Juli 1938 mit Winter in Berlin?

Suchte und fand er Geldgeber für seine Vorhaben und wer waren sie?

 

Am 28. April 1941 unterschreibt ein Notar in Madrid einen Kaufvertrag.

 

Am 8. August 1946 geht in der Gemeinde Pajara ein Empfehlungs- schreiben vom Präsidenten der Spanischen Zentralbank ein, ausgestellt zum Zweck der Erlangung der Spanischen Staatsbürgerschaft.

 

1947 lassen die Alliierten Gustav Winter wieder nach Jandia

In wenigen Jahren entstehen entlang der Küste von Costa Calma bis Morro Jable eine stattliche Anzahl von Hotels. Aufzeichnungen von Fuerteventura vermerken den Beginn des Massentourismus im Jahre 1966.....

 

HIER GEHTS ZUM FILM.